Karl Pojer Lunch

ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E Lunch mit Karl J. Pojer Gespräche mit den Wirt- schaftsführern der Stadt: Verleger Wolfgang E. Buss trifft sich regelmäßig mit Wirtschaftsführern der Stadt. Dieses Mal mit Karl J. Pojer , dem Vorsitzenden der Geschäftsführung des zum TUI-Konzern gehörenden Unter- nehmens Hapag-Lloyd Cruises . Mit den Flaggschiffen EUROPA und EUROPA 2 und zwei Expediti- onsschiffen gehört die Flotte zu den exklusivsten Schiffen auf den sieben Meeren . Wir trafen den gebürtigen Österreicher und Wahl-Uhlenhorster an der Alster. Alster Magazin: Der Kreuzfahrtmarkt boomt! Man könnte den Eindruck haben, die Deutschen fliehen vor dem latent schlech- ten Wetter auf die Sonnendecks der edlen Kreuzfahrer. Warum allerdings buchen die Leute bei Ihnen Reisen in die Antarktis? Karl J. Pojer: Eine Reise in die Antarktis ist spektakulär und ein Once-in- a-Lifetime Erlebnis. Als typisches Sehnsuchtsziel mit beeindruckender Natur- und Tierwelt eignen sich diese Expeditionen besonders für Gäste, die von ihrer Reise einen gewissen Bildungscharakter erwarten, aber trotzdem nicht auf höchsten Komfort verzichten möchten. Die Nachfrage nach Expeditionsreisen an Bord unserer beiden Schiffe HANSEATIC und BREMEN in die Polarregion Antarktis ist sehr groß und die Entwicklung ist exzellent. Oft ist diese Destination auch ein Buchungsanreiz für Neukunden, die immer schon einmal in die Antarktis reisen wollen und sich dann für eine Expeditionsreise mit uns entscheiden. Die geringen Passagierkapazitäten (auf der HANSEATIC können 175 Gäste mitreisen, auf der BREMEN 155) tragen dazu bei, dass diese Reisen zu sehr individuellen und einzigartigen Erlebnissen werden. Sie bieten sich also hervorragend für Gäste an, die ein beson- deres Reiseerlebnis wünschen. Als Sie bei HAPAG-LLOYD Cruises auf die Brücke kamen, war das Unternehmen in schwierigem Fahrwasser. Was war der Grund? Als ich bei Hapag-Lloyd Cruises anfing, merkte ich schnell, dass ich es mit einem Unternehmen zu tun habe, das voller Potential steckt, tolle Produkte hat und wo Mitarbeiter arbeiten, die mit Leidenschaft bei der Sache sind. Dennoch war eine Veränderung notwendig, um auch wirtschaftlich wieder erfolgreich zu sein. Um den Turnaround von Hapag-Lloyd Cruises einzuleiten, habe ich ein Konsolidierungs- und Restrukturierungsprogramm aufgestellt, das vor allem drei Aspekte fokussierte: die Optimierung von Prozessen, die Zusammenführung von Abteilungen und Verantwortlichkeiten und ein neu gestaltetes Management-Board. Mit der Fokussierung auf das Luxus- und Expe- ditionssegment und der Verabschiedung aus dem Premiumsegment wurde die Unternehmensausrichtung verschärft und eine konsequente Positionierung der Schiffe herbeigerufen. Sie haben sich dann entschlossen, die MS EUROPA 2 für eine viertel Milliarde Euro zu kaufen. War der Schritt richtig? Der Kauf der EUROPA 2 war ein folgerichtiger Schritt in unserer eingeleiteten Strategie und ein weiterer wichtiger Meilenstein für eine erhöhte und nachhaltige Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens. Ich möchte noch einiges ausprobieren! -Karl J. Pojer