Bruderzwist Brüder sind
Bruderzwist Brüder sind verschieden mal mehr, mal weniger. Das weiß auch Fabian Harloff, hat er doch mit Marek einen ebenfalls prominenten Geschwisterpart. Deswegen wird er sich gut im neuen Stück im Winterhuder Fährhaus zurechtfinden, es geht um zwei Brüder , zwei sehr verschiedene. Alster Magazin: Im Sommer wohnt er unten ist ein Theater- stück nach dem gleichnamigen, preisgekrönten Film von Tom Sommerlatte. Ist es eine besondere Herausforderung, weil viele Menschen die Vorlage kennen und beides vergleichen? Fabian Harloff: Das kommt darauf an, ob man sich überhaupt messen will. Ein Film hat immer ganz andere Mittel als eine Bühne und des- wegen ist ein Vergleich schwer. Ich habe ihn übrigens gerade erst vor ein paar Tagen gesehen. Der Film ist der Hammer! Allerdings muss ich unabhängig davon auf der Bühne während der gerade angelaufenen Proben schauen, was das Theaterstück mit mir macht. Ihr Bühnen-Bruder ist Lebenskünstler, Sie ein Karrierist und Pedant, der dessen Leben ordnen will. Also eher ein Unsympath wären Sie lieber der andere? Nein. Mir wurde die Rolle angeboten und ich habe mich gleich darüber gefreut, denn als Schauspieler ist man immer lieber der Bösere. Die Herausforderung ist größer und es macht mehr Spaß als den Guten zu spielen. Oder liegt der wahre Grund darin, dass Sie privat auch so sind Ich bin eigentlich zu lieb für die Welt (lacht). Insofern ist es schön, dass ich gegen meinen Charakter spielen kann. Die auf der Bühne gezeigten Seiten rufe ich im wahren Leben nur ganz selten ab. Sind im wahren Leben die Unterschiede zu Ihrem Bruder auch so groß? Nein, so krass ist es nicht, aber natürlich sind wir verschieden. Marek hat früh geheiratet, eine Familie und hat immer auf dem Land ge- lebt. Ich hingegen in der Stadt, unter anderem 20 Jahre in Harvestehude, und das lange als Single. Jetzt wohne ich seit gut zwei Jahren in meiner alten Heimat Stormarn, und das nur rund drei Kilometer von meinem Bruder entfernt. Ein Glücksfall. Verbindend ist auch, dass wir beide in Rockbands spielen und natürlich das Schauspiel. Marek ist dabei eindeutig der seriösere und wil- dere Schauspieler, der an vielen großen Häusern sämtliche Klassiker rauf und runtergespielt hat. Ich habe mich immer mit leichterer Kost befasst. Habe Musicals wie Buddy Holly gemacht, war an den Kammerspielen und jetzt spiele ich eine Komödie. Das mag ich, denn es ist leichter verdaulich. Gibt es Neid, frei nach dem Motto: Er hat anspruchsvollere Rol- len? Überhaupt nicht, denn auf Shakespeare & Co. habe ich keine Lust. Haben Sie in der Schule nicht aufgepasst? Doch, gerade weil ich es getan habe, mag ich das Zeitgenössische lieber. Jeder hat seinen Bereich, was aber trotzdem nicht ausschließt, dass wir mal zusammen etwas auf der Bühne machen. Es hätte für dieses Stück perfekt gepasst. Warum spielen Sie nicht mit Marek zusammen? Das wäre es natürlich gewesen, aber Marek hat zurzeit ein Engagement am Kölner Schauspielhaus. Er hätte es aber auch lustig gefunden, das Stück mit mir zusammen zu spielen. Noch mal zum aktuellen Stück. Hat es eine Botschaft? Für mich lautet sie Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. (Überlegt) Und auch Blut ist dicker als Wasser. Denn trotz aller Differenzen und obwohl es in dem Stück rund um Liebe, Eifersucht und Lebenseinstellungen drunter und drüber geht, auch, weil die Freundinnen eingreifen, merkt man, dass die beiden sich durchaus mögen. Kai Wehl ALSTER MAGAZIN LOCAL P EOPLE Die Komödie Winterhuder Fährhaus zeigt vom 24.3.- 14.5. Im Sommer wohnt er unten, eine Familienkomö- die um zwei ungleiche Brüder mit Jana Klinge, Lara Marian, Fabian Harloff und René Steinke. Infos: komoedie-hamburg.de. Wir verlo- sen 3x2 Karten für den 7.4., 19:30 Uhr über k.wehlalster-net.de. Ein- sendeschluss: 31.3. Spielt in Winterhude einen Banker, der seinem lebenskünstlerischen Bruder Regeln beibringen möchte: Fabian Harloff. Verlosung 14 ALSTER-MAGAZIN NR. 03 2017 Ja ni k T riv el lin i