Bull shit wachsen

NR 03 2017 ALSTER-MAGAZIN 3 Eppendorf Eppendorfer Baum 18 T. 040. 460 29 93 luehr-optik.de GMBH SEIT 1983 Den Sommer genießen! Mit einer Sonnenbrille von LÜHR-Optik Gleitsicht-Sonnenschutzgläser (leichte Kunststoffgläser in Ihrer Gläserstärke) 148 ab Einstärken-Sonnenschutzgläser (leichte Kunststoffgläser in Ihrer Gläserstärke) 28 ab Selbsttönende Einstärken-Sonnenschutzgläser (inkl. Superentspiegelung + Cleancoat) 208 ab (Angebote nicht mit anderen kombinierbar) 170217_LO_sonnenbrillen_2017_az_92x130_epp_az_fin.indd 1 17.02.17 13:07 Stilleuchten Götzl Lampen und Schirme Fasanenweg 2, 22145 HH 040/644 85 79 www.stilleuchten-goetzl.de Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-18 Uhr, Sa. 9-14 Uhr Eppendorfer Landstraße 130 Tel.: 0 40 / 4 80 79 12 www.polstereibetrieb-groenich.de MAGAZIN ALSTER ED ITOR IAL VON WOLFGANG E . BUSS Schon oft wurden wir totgesagt. Print, also die gedruckten Medien, seien Auslaufmodelle. Die Wahr- heit allerdings ist: Wir wachsen! Tatsächlich verlieren die Tages- zeitungen täglich erschreckend viele Leser. Das Internet, und hier speziell die sozialen Medien, wollen die Kommunikationshoheit übernehmen. Und natürlich fanden sich verzeihen Sie den rüden Be- griff genügend Klugscheißer- Agenturen, die den verwirrten Marketing- und Werbezuständigen einflüsterten, Facebook-Likes seien die neue Währung! Umsatz und Kunden seien zunächst zweitrangig. Doch das neue Marketing- Falschgeld verliert dramatisch an Wert. Aus Facebook ist Fake-Book geworden, aus dem einst leichten Chat mit netten Freunden wurde Bull Shit oder noch üblere Politik-Propaganda. Jeder, der nichts zu sagen hat, sagt das auf Facebook. Seit schon geraumer Zeit ist hier der blanke Hass angekommen oder anders: Alles, was wirklich übel ist, trifft sich auf Hate-Book. Was einst den Unternehmen als neuer Kommunikationsweg versprochen wurde, hat plötzlich üblen Beigeschmack. Manch Marketing-Schlaumeier findet seine bunten Shopping-Glitzer-Welten plötzlich direkt neben Nazi-Hass oder Putin-Propaganda. Und das färbt ab. Und stößt ab. Richtete die werbende Wirtschaft vor einigen Jahren ihre Kritik noch gegen aufwühlend-kritische Bildstrecken in den großen Nachrichten- Magazinen, mit dem Hinweis, hungernde Menschen passten einfach nicht zu edlen Gourmet-Katzenfutter-Anzeigen, sind sie nun machtlos. Sie versuchen Herrn Zuckerberg anzurufen, doch der geht nicht ran. Aus Likes ist längst Brechreiz geworden. Mit dem Titel Hatebook. Die Pöbel-Demokratie beschreibt der Medienwissenschaftler Norbert Bolz aktuell die dunkle Seite des Netzes. Er beschreibt einen Enthemmungseffekt. Durch Distanz und Anonymität gehen Scham und Rücksichtnahme, Respekt und Manieren verloren: Online kritisiert man nicht mehr, sondern man hasst. Und er liefert die Erklärung gleich mit: Hate-Book konnte entstehen, weil die klassischen Medien versagt haben! Sie haben das Befinden der Deutschen nicht adaptieren können, ihre Ängste und Sorgen zur Flüchtlingskrise, unkontrollierten Grenzüberschreitungen, wirkungs- losen, aber milliardenschweren Rettungsschirmen an Pleitestaaten oder einem übergriffig-überheblichen Beamteneuropa nicht aufge- nommen. Alles wurde uns Deutschen von den Nanny-Medien nahezu kritiklos schöngeredet. Und kein kritischer Leserbrief gedruckt. Das hat wütend gemacht und ein Ventil gefunden: Hate-Book. Was ist noch wahr, was ist gefakt und von dunklen Quellen gepostet? Selbst Experten fällt es schwer, Quellen zu auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Und direkt daneben die wunderbaren bunten Bilder der Werbewelten. Mit zahllosen, meist erschummelten Fake-Likes. Wer glaubt, dass Hitler noch lebt? Der glaubt auch den Meldungen auf Fake-Book. Medienwissenschaftlern macht schon zu schaffen, dass ein amerika- nischer Präsident in den Socials, in diesem Fall via Twitter Tweets in die Welt schickt, die kaum jemand entschlüsseln kann. Meint er das ernst, was er tweeted? Oder ist das Bull-Shit? Ich freue mich über Sie , lieber Leserinnen und Leser, dass Sie Spaß und Interesse haben an der vermeintlichen Old School: Print! In der jemand wie ich seinen Namen nennt, sein Gesicht zeigt, sei- ne Meinung sagt und diese begründet. Und bereit ist, dafür Kritik einzustecken. Danke, dass Sie dieser Form des Journalismus treu bleiben. Wollte ich auch einmal sagen Bull shit