MULTI TASKER Julian

ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E 14 ALSTER-MAGAZIN NR. 05 2017 MULTI TASKER Julian Sengelmann aus Rotherbaum ist ein Phänomen: als AUTOR hat er gerade ein Buch geschrieben, als SÄNGER ein Album veröffentlicht, als VATER seine kleine Tochter im Blick, als VIKAR im Ehrenamt unterrichtet er Schüler und als SOZIAL ENGAGIERTER MENSCH organisiert er den Stogie-Cup mit Golf zugunsten benachteiligter Kinder. G laube, Hoffnung, Liebe die - se Begriffe aus 1. Korinther 13 kommen mir in den Sinn, als ich überlege, welche berichtens - werte Aktion ich von Julian Sengelmann zuerst beschreiben soll Er macht einfach zu viel. Also starte ich einfach mit der Klammer, die sieht man einmal von der Schauspielerei ab alles zu verbinden scheint: Religion und die damit verbundene gelebte Nächstenliebe. Passt ja auch gut bei einem evangelischen Theologen und vor allem zu einem gerade abgeschlossenen Projekt: Ich habe ein Buch über die christlichen Feiertage geschrieben. (Kommt im September raus). Natürlich nicht über alle, es sind zu viele. Ich habe mir 20 he - rausgesucht, die Katholiken und Protestanten relativ gemeinsam feiern. Warum? Weil er festgestellt hat, dass die Menschen zu Recht nichts mehr über die Feiertage wissen. Die ursprünglichen Anlässe sind in den Hintergrund gerutscht. Deswegen möchte ich auf leichte und witzige Weise Geschichte und Brauchtum vermitteln, wissenswert, nicht belehrend. Das gilt auch für die über das Jahr verteilt laufende ARD-Serie Tatorte der Reformati - on, die Julian im Reformationsjubiläumsjahr moderiert. Wir beleuchten wichtige Orte der Reformation und die damalige, sehr ge - walttätige Zeit sowie natürlich die heutige Bedeutung Luthers. Dabei muss man be - denken, dass Luther ein Stolperstein ist, den man nicht nur gut finden kann man muss ihn hinterfragen, genau wie sich selbst dafür sollte Luther stehen. Hinterfragen tue er sich auch andauernd, so der Rothenbaumer. Beispielsweise auf seinem gerade erschienenen Album 13. Dessen er - ste Singleauskopplung hieß Paris Julians Lieblingssong der Platte. Ein Song passend zur Stadt der Liebe über Beziehungen und ihre Tücken, die mit der Zeit kommen. Es ist ein sehr persönliches Album geworden. Mit teils fröhlicher tanzbarer Musik, aber auch sehr nachdenklich stimmenden Texten. Etwa über die Erlebnisse der Sterbebegleitung, die er als Theologe absolviert. Musikmachen ist für mich auch immer eine gute Form der Selbstreflektion meines Lebens, in dem ich sehr breitgefächert aufgestellt bin. So gibt der 34-Jährige beispielweise seit kurzem im Rahmen eines Vikariats im Ehren - amt an St. Katharinen Religionsunterricht an der Katharinenschule für 3.- und 4.-Klässler. Es macht viel Spaß und ist spannend, denn es ist ein Unterricht für alle, auch für überzeugte Atheisten und muslimische Kinder. Trotzdem gelingt es, mit allen offen über Glaubensfra - gen zu sprechen. Mit Kindern hat auch ein weiteres Herzensprojekt zu tun: der Stogie- Cup. Ein lockeres Charity-Golfturnier auf Gut Kaden am 14.7. zugunsten der Fritz- Köhne-Schule in Rothenburgsort. 2016 haben wir 8.500 Euro gesammelt, die u.a. für einen Schulausflug genutzt wurden, für den die Schüler nicht genug Geld hatten. Diesmal wollen wir 10.000 Euro, sagt Sengelmann lachend. Infos und einige wenige Restplätze über stogie-cup.de. Kai Wehl Der Name 13 ist u.a. eine Reminiszenz an Hamburg 13, wie sein Stadtteil mal hieß. Schon im vergangenen Jahr drehte Julian Sengelmann in Japan Videos zu seinem aktuellen Album. Fo to : M or itz W eb er