Damit Abschalten schon

NR 11 2017 ALSTER-MAGAZIN 17 Damit das Abschalten schon beim Motor starten beginnt. Service von uns. Mehr Freiraum für Sie. Audi Service Mit einem regelmäßig durchgeführten Service bei Ihrem Audi Partner sichern Sie sich zuverlässige Mobilität. Wir bieten Ihnen Leistungen, die speziell auf Sie und Ihren Audi abgestimmt sind. Top-Qualität, faire Preise, sportli- che Terminvergabe so muss Service sein. Besuchen Sie uns und geben Sie Ihr Fahrzeug in gute Hände! Wir freu- en uns auf Sie. ab 29,90 1 zzgl. Zusatzarbeiten und Material Unser Angebot für Sie: Audi CarCheck Winter 1 Wir überprüfen z.B. Bremsanlage, Motoröl- stand und Beleuchtung. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. 1 Beinhaltet Prüfung besonders beanspruchter Funkti- onsteile, wie z. B. Sichtprüfung der Bremsanlage, Prü- fung der Bereifung, Überprüfung von Kühlsystem und Motorölstand sowie Funktionsprüfung Scheibenwisch- Waschanlage. Wir beraten Sie gern. Jetzt Termin vereinbaren! Audi Zentrum Hamburg Audi Hamburg GmbH Kollaustraße 41-63, 22529 Hamburg Tel.: 0 40 / 5 48 00-0 infoaudizentrum-hamburg.de www.audizentrum-hamburg.de ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E Alster Magazin: Was verbinden Sie zu al- lererst mit unserer Stadt? Und würden Sie uns die aus ihrer Sicht zentralen Charakte- ristika der Hamburger Mentalität nennen? Gregor Gysi: Hamburg ist eine der vier Städte in Deutsch- land, in denen ich am liebsten bin, auch wenn diese Stadt sozial tief gespalten ist. Ich mag schon die Lage am Wasser. Hinzu kommt, dass die Hamburger Mentalität ein großes Maß an Gelassenheit auszeichnet und zwar egal, ob ich in St. Pauli oder Blankenese bin oder an der Alster spazieren gehe. Die Stadt hilft mir, mich zu entspannen, zur Ruhe zu finden. Sie beginnen Ihre Autobiographie mit einer genealogischen Übersicht, der zufolge der Lebens- und Tätigkeitsraum Ihrer Vorfahren von Russland bis Rhodesien reicht. Man kann das als Dekonstruktion nationaler Identität lesen. Ein Tatsa- chenbefund als Statement gegen den neuen Nationalismus? Das wäre vielleicht etwas zu viel hineininterpretiert. Ich war selbst überrascht, wie weit verzweigt meine Familie ist und woher überall meine Wurzeln kommen. Aber wenn es Ansporn ist, darüber nach- zudenken, unter welch vielgestaltigen Einflüssen sich Identität, Kultur und Werte in Deutschland und Europa entwickelt haben, umso besser. Mit nationaler Abschottung jedenfalls werden wir die Probleme im Land nicht lösen. Sie waren Rinderzüchter, Rechtsanwalt, als Politiker Mit- glied des Deutschen Bundestages und dort Vorsitzender der Linksfraktion sowie Oppositionsführer. Wie ist der Titel Ihrer Autobiographie zu verstehen? War das zu viel für ein Leben? Oder würden Sie in einem zweiten Leben etwas ganz anderes machen wollen? Ich meinte, dass ich bisher sechs Leben führte: Kindheit und Jugend, Studentenzeit, Anwaltsleben in der DDR, politische Umbruchzeit 1989/90, ein erstes und ein zweites Leben nach der Vereinigung. Das erste bei weitgehender Ablehnung, das zweite mit Akzeptanz. Nun kommt das siebente Leben, das Alter, das ich eben genießen will. Das Leben nach der Vereinigung hat mir neben meinem An- waltsberuf drei weitere Aufgaben beschert, die ich vorher wohl nie kennengelernt hätte: Politiker, Moderator und Autor. Das Verfassen einer Autobiographie kann der Was-wäre- gewesen-wenn-Frage unerwarteten Aufwind bescheren. Gibt es etwas, dass Sie rückblickend bereuen? Wenn ja, was? Und wenn nicht: Woher nehmen Sie die Kraft zu diesem Frieden mit sich selbst? Selbst wenn man etwas bereut, kann man es ja nicht ungeschehen, sondern höchstens im weiteren Leben besser machen. Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich 1989 nicht Vor- sitzender der DDR-Staatspartei geworden. Ein Job, den damals vermutlich niemand auf der Welt wollte. Andererseits hätte ich dann wohl weder meine Autobiographie geschrieben noch hätte sie jemand lesen wollen. Wolfgang Wagner Gregor Gysi: Ein Leben ist zu wenig, Aufbau Verlag, geb., 583 S., 24 . E-Book 15,99 . Lesung: Kampnagel, 14.11., 19:30 Uhr, Karten 14 unter literaturhaus-hamburg.de BUCH- UND VERANSTALTUNGSTIPP: Unterwegs auf dem internatio- nalen politischen Parkett: Begegnung mit Michelle und Barack Obama. Pr iv at ar ch iv G re go r G ys i