ZUHAUSE JÆDE Uhlenhorsterin

MAGAZIN ALSTER L O C A L P E O P L E 22 ALSTER-MAGAZIN NR. 12 2017 Überall ZUHAUSE Die Newcomerin JÆDE ist nicht nur musikalisch in vielen Genres geschult, auf etlichen Touren ist sie auch viel in der Welt herumgekommen. Eigentlich ist sie aber gebürtige Uhlenhorsterin . Wir sprachen mit der Sängerin über ihre musikalischen Anfänge (mit vier Jahren!), die Vorteile des Weltbürgerseins und die Art, mit persönlichen Verlusten umzugehen. Ich war schon immer sehr musikbegeistert, berichtet die Pop- penbüttlerin. Meine ersten Erinnerungen waren im Alter von vier Jahren. Ich war mit meiner Mama bei meiner Oma, habe auf dem Boden gespielt und meine Mutter las Zeitung: Oh, guck mal, die Hamburgische Staatsoper sucht neue Kinderdarsteller, sie machen da ein Casting. Und ich so: Ich will da unbedingt hin! Dabei war es erst ab sieben, doch das war mir egal. Ich habe sie tatsächlich zwei Wochen lang überredet, mich trotzdem da hinzubringen. Sie ging zum Casting, sang vor und wurde genommen! Dies war der Anfang von insgesamt zwölf Jahren, die sie an der Staatsoper beschäftigt war. Ihre erste Oper war Tosca mit sieben Jahren. Mit mindestens drei Proben pro Woche war sie für ihr Alter allerdings auch sehr ausgelastet. Doch rückblickend sagt sie: Es war eine tolle Zeit. Letztendlich schlug sie allerdings den Weg des Pop ein. Sie studierte an der Hamburg School of Music Jazz, Rock, Pop und Musikpro- duktion und verbindet nun viele Einflüsse in ihrer Elektropop - musik. Nicht nur in musikalischer Hinsicht sagt sie: Ich fühle mich überall zu Hause. Die Familie ihrer Mutter kommt aus der Türkei, Griechenland, Tunesien, und selbst ist JÆDE schon seit ihrer Kindheit durch verschiedenste Kontinente getourt. In der heutigen Zeit ist es so wichtig, nach außen in verschiedene Länder zu schauen, wie sind die Menschen drauf, was sind die verschie- denen Kulturen, was kann ich daraus mitnehmen, und was will ich auch nicht mitnehmen. Ihrer ganz neu erschienenen Single Be Alright merkt man aber auch noch ganz andere Einflüsse an. Hier wirkt sie ganz zerbrechlich. Das hat einen ernsten Hintergrund, wie sie erzählt: Als ich siebzehn Jahre alt war, ist mein Vater gestorben. Es war sehr plötzlich. Das hat uns natürlich sehr getroffen. Man kommt aus seinem Alltag heraus und kommt irgendwie nicht mehr an. Er war immer die Person, die mir gezeigt hat: Okay, es ist alles nicht so schlimm, es gibt noch viele Möglichkeiten. Diese Person, die mir die Richtung zeigt, fehlte mir. Ich war ja noch gar nicht richtig erwachsen! Ich war in dem Moment wirklich verloren. Heute, als ich den Song geschrieben habe, bin ich in diese Gefühlswelt zurückgegangen und sagte mir: Was hätte dieses Mädchen damals gebraucht? Daraufhin habe ich den Song geschrieben, als würde ich meinem inneren Kind die Hand reichen und sagen, es wird alles gut, wir schaffen das zusammen. cl Mit JÆDE sprach Christian Luscher, stv. Chefredakteur des Alster Magazins. Sängerin JÆDE wurde in klassischem Gesang an der Hamurgischen Staatsoper geschult, ihr Herz schlägt aber für Pop! Fo to : S tu di o Li ne P ho to gr ap hy Fo to : K ai W eh l Die Single Be Alright ist am 24. November erschienen. Mehr Informationen zu JÆDE gibts auf heyjaede.com