Villen-Viertel Alsterdorfer Hamburg

ALSTERTAL MAGAZIN | 35 MAGAZIN Journalistischer Volltreffer Sie werden sich bestimmt wundern, dass ich Ihnen schreibe, aber es ist mir wirklich ein inneres Bedürfnis, da ich selten einen so treffenden und sachlichen, vorzüglich formu- lierten Beitrag über den Zustand der heutigen Gesellschaft gelesen habe in der Ausga- be Alstertal, Heft 10, mit dem Titel Liebenswürdigkeit wofür? Ich beobachte ähnliche Erscheinungen bei vielen Empfängen, Vortragsveranstaltungen und Feierlichkeiten. Bisweilen möchte man an der Menschheit verzweifeln, aber dann trifft man doch wieder auf wertvolle Menschen, die etwas zu sagen haben, die über eine Meinung und Zivilcourage verfügen dann schöpft man wieder Mut und gewinnt an Zuversicht. Manchmal genügt ein Blick, eine Geste, ein Lächeln und man versteht sich. Beim Militär habe ich gelernt: Wer Menschen führt, muss Menschen mögen, mit allen ihren Begabungen und Einschränkungen, mit allen ihren Vor- und Nachteilen. () Ihr Artikel rüttelt auf, wirkt keinesfalls belehrend und es wäre nur zu wünschen, dass er auch in den großen Tageszeitungen erschiene, um einen möglichst großen Leserkreis zu erreichen. Also nochmals: Respekt ein journalistischer Volltreffer! Generalmajor a.D. Hans-Christian Beck Die sog. Grünen Ich komme leider erst heute dazu, eine Bemerkung zum Vorwort Ihres Herausgebers Wahlversprechen- zu machen. Der Artikel endet mit der Feststellung, daß, ich zitiere: Niemals hat es eine Protestpartei geschafft, mehr als ein Regulativ zu sein. Schill-Partei, NPD, DFU, KPD, KPDML : Alles Rohrkrepierer ! Leider haben Sie die sog. Grünen vergessen, sie gibt es leider immer noch. Wenn man den letzten Parteitag verfolgt hat, wo vernünftige Vertreter, die Realos, kalt abgebürstet wurden, die Grünen im Moment aber nur von Herrn Kretschmar und Herrn Özdemir profitieren. Der linke, eher rote, Flügel versucht doch den Bürgern ihre Lebensauffassung in diktatorischer Weise aufzudrücken. Dabei bringt die Partei bei einer Wahlbeteiligung von zuletzt knapp 50 %, gerade mal schlappe 12 15 %. Tut aber so, als wenn sie die Mehrheit repräsentiert ! Mit freundlichen Grüßen H.Faelske Gravierend Sehr geehrte Damen und Herren, wir verstehen die Bedenken der Bürger in den Villen-Vierteln im Alstertal. Seit Herbst 2014 leben wir in unmittelbarer Nähe zu den zwei Flüchtlingsunterkünften für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 14 bis ca. 18 Jahre im Petunienweg Nummer 100/Sasel. Selbst bei 38 Jugendlichen kommt es zu regelmäßigen, extremen Lärmbelästigungen, die nicht nur am Tage, an Sonn- und Feiertagen, sondern auch in der Nacht bis in die frühen Morgenstunden anhalten. Weder verstehen die männlichen, jugendlichen Flüchtlinge unsere Werte, noch gelingt es den Betreuern ihnen die Verbindlichkeit unserer Gesetze und Werte zu vermitteln. Das wird gravierende Auswirkungen für die Zukunft bezüglich Akzeptanz und Integration der Flüchtlinge nach sich ziehen. Mit freundlichen Grüßen Edda und Mathias Minuth ALSTERTAL MAGAZ IN | 3 KOLUMNE V O N W O L F G A N G E . B U S S Wahlversprechen und a ndere Lü- gen heißt ein Ferns ehfilm aus der Reihe Rosamunde Pil cher. Wie kom - men die Autoren au sgerechnet auf diesen Titel? Wir alle haben noch gena u ein Jahr Zeit, um unseren indi viduellen Mei - nungsbildungsprozess a bzuschlie- ßen und zu entscheiden, w er der/die Richtige ist, um als R egierungschef Deutschland in die Z ukunft zu füh - ren. Und um uns bei d ieser Wahlent - scheidung zu unterstütz en, haben die Parteien die Wa hlversprechen erfunden. Vor uns liegt also di e Zeit der immer gle ichen Sprechblasen, die wir aus den vergangene n Jahren schon fast auswendig aufsagen können: Bessere Bildung, me hr Polizisten auf die S traße, mehr Kitaplätz e, mehr Wohlstand für alle, m ehr Wachstum und B eschäftigung, höhere Renten, Frieden für alle, naja , eben der bunte Stra uß. Die Wahlkampfthemen w erden vermutlich die gleichen sein wie 201 3. Mit einem bisher fata len Nebeneffekt: Die Wahlbeteiligung sinkt ko n - tinuierlich. Das Vertr auen hat die Politik b ei vielen verspielt. In den vergangenen z wölf Monaten gab es die deutlichste Abw eichung zwischen Wahlverspr echen und realer Poli tik. Das hat manchen empört : Stellen wir uns vor, d ie Kanzlerin hätte zu ihrer 3. Amtszeit vers prochen, mehr als eine Million Migr anten großenteils illegal o der mit gefälschten Identitäten ins Lan d zu lassen. Das Vers prechen der CDU lau tete seit den Jahrzehnten stat tdessen ganz anders : Schnellere Abschie bungen, strengere Aufnahme bedingungen, stärke re Integrationspflic ht . Jetzt wird die Kanzlerin d afür verantwortlich g emacht, kaum jeman den ab - geschoben zu haben. Eine Spaltung der de utschen Gesellschaft war die Folge. Und der Stern von Angela Merkel sank . Kanzlerdämmerun g? (Lesen Sie dazu Seit e 34) Plötzlich nun, um di e Wahl 2017 nicht zu verlieren, untersche idet die Kanzlerin ganz aktu ell zwischen legalen und illegalen Flüch tlingen . Ein deutlich rigidere r Umgang mit Migra nten kündigt sich an. Die Erklärung dazu i st naheliegend: Der e nttäuschte Wähler e ntdeckte die AfD. Und nicht et wa deren verquaste P olitik ist gewünscht , sond ern deren Protest-Effekt . Die innere Wut über die Z ustände. Fußballschie ds - richter nutzen die rote K arte der deutsche Wäh ler die AfD. Dass ausgerechnet diese P artei auch die gesunk ene Wahlbeteiligung wieder steigen lässt, verwirr t die politischen Wis senschaftler. Gehen d ie Leute nur in die Wahlkabin e, um ihre rote Karte abzugeben? Und plötzlich rächen sich die vielen nicht eingelösten Wahlvers prechen. Während es sich die Königstreuen Medien einfach machen und auf den eigentlich dump f-rassistisch und aus länderfeindlichen De utschen eindreschen und ihre Leser wie Zuschauer beschimpfen, bahnen sie einen weiteren fatalen Weg: Sie verstärken den J etzt-erst-recht-Effek t in der Wahlkabine. Umso d iabolischer die AfD b eschrieben und angep rangert wird, desto besser eig net sie sich als Protes t und rote Karte! Wer also nicht in Bür gerbegehren und Vol kentscheide flüchten möchte, wählt mit der roten Ka rte. So ist ein demokra tisches Regulativ entstand en, so bitter es für manch en scheinen mag. Vertrauen schaffen w äre die Antwort auf d en misstrauischen W ähler von den großen Alt-Pa rteien. Und: Allen Sorgentr ägern sei ein Blick in die bundesrepublika nischen Wahlstatistiken emp fohlen. Niemals hat e s eine Protestpartei g eschafft, mehr als Regulativ zu sein. Schill-Partei, S tatt-Partei, NPD, DFU , KPD, KPDML: Alles Rohr krepierer. Ihre Wahlverspreche n waren sogar noch a bstruser! Wahlversprechen ALSTERTAL MAGAZIN | 37 SASEL Villen-Viertel! Streit um unsere Hitzige Diskussion in Sasel: Es sollte wie ein normaler Schritt in der Stadtentwicklung aussehen. Der Senat will aus Hamburgs besonders geschützten Wohngebieten nun reine Wohngebiete machen. Doch Bürger sehen das kritisch. Warum? W ir alle kennen Sie: die besonderen Wohnlagen, ruhig, geschützt, privilegiert. Im Alstertal und Walddörfern sind besonders geschützte Wohngebiete häufig zu finden, in Billstedt gar nicht. Bei uns liegen sie in Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Wohldorf-Ohlstedt, Volksdorf und Wellingsbüttel. Das größte in Sasel. Aber auch Pöseldorf mit den Sophienterrassen zählt dazu. Zur Begriffserklärung: In einem besonders geschütztem Wohngebiet sind neben reinem wohnen kaum Ausnahmen möglich, während in einem reinen Wohngebiet immerhin Kitas, die den Bedürfnissen der Bewohner des Gebiets dienen zulässig sind. Aber auch nicht störende Handwerks- und Gewerbebetriebe oder Alten- und Pflegeheime zählen dazu. Weiter erlaubt sind größere soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Sportanlagen, aber eben auch, und das ist zurzeit besonders im Fokus: Flüchtlingsheime! Offiziell will die Stadt Wohnen und Arbeiten zusam -menzubringen, und dazu das Regelwerk optimieren. Kritische Beobachter allerdings vermuten, hinter der seit Mai diesen Jahres bekannten Initiative steht auch die Entwicklungsmöglichkeit weiterer Flüchtlingsunter-künfte. Auch die CDU vermutet hier eine Mogelpackung und fordert, von den Plänen abzusehen. Dennis Thering, CDU: Die Pläne bringen viele Nachteile und deshalb sind wir absolut dagegen. So könnten sogar Kneipen oder Pensionen entstehen und es bestehe keinerlei Notwenigkeit, den besehenden Bau-stufenplan aufzuweichen. Sogar die Grundstückswerte können in den betroffenen Bereichen verfallen, so der CDU-Mann. Das allerdings würde Wachstumsgrenzen schaffen für die Stadt. Die CDU sieht immer mehr Verdichtung kritisch, will den Wohn-Charakter erhalten, das Wachstum sei nun irgendwann erreicht. Dafür will sich Thering auch in der Bürgerschaft einsetzen. Der rot-grüne Senat will dagegen in 17 Hamburger Stadtteilen die Baustufenpläne ändern. Während einer am 12. Oktober anberaumten und gut besuchten Plan-diskussion zu diesem Thema in der Saseler Schule Am Redder, kam es zu empörten Reaktionen. Die erhitzten Gemüter trauten den Angaben der Behördenvertreter nicht. Insbesondere sei ein wichtiger Aspekt, nämlich der Paragraph 4, Umwidmung der Flächen in allgemeines Wohngebiet von den Vertretern der Stadtentwicklungsbehörde nicht erwähnt und diskutiert worden. Ebenfalls, so die Kritiker, die zum Teil nicht persönlich genannte werden möchten, sei auch, dass das Protokoll der Veranstaltung noch immer nicht veröffentlicht sei. Etwas kurios: Die AfD nahm aktuell diese Veranstaltung zum Anlass, sich beim rot-grünen Senat für den Freundschaftsdienst zu bedanken: Thema und Veranstaltung seien reine Werbung für die AfD. Der Rechtsexperte und Anwalt Gero Tuttlewski (Klemm & Partner) äußert ebenfalls Bedenken: Es besteht derzeit kein Bedarf für eine Planänderung, so der Rechtsanwalt, da kein akuter Versorgungsnot-stand durch zum Beispiel zu wenige Bäcker in den betroffenen Gebieten besteht. Er weist die kritischen und betroffenen Bürger auf die Möglichkeit hin, sich zu organisieren und zusammenzuschließen, um ge-meinsam mit ausgewiesenem Rechtsbeistand gegen die Planungen vorzugehen. Ergänzend sei erwähnt, dass die sogenannte ATAG-Klausel (der Alsterthal-Terrain-Aktiengesellschaft von 1912) vergleichbare Ziele hat oder hatte, allerdings ein privatrechtlicher Planungsschritt war. In jener Gründungszeit gab es noch kein öffentliches Planungsrecht für die betroffenen Siedlungsgebiete. Die ATAG-Klausel galt für etwa 2.500 Grundstücke, auf denen häufig jeweils nur eine (betuchte) Familie leben durfte, plus Hauspersonal. Ob sie heute noch bindend ist und wenn wo, ist umstritten.Die Form der besonders geschützten Wohngebiete übrigens geht auf das vor 80 Jahren während der Nazizeit erlassene Groß-Hamburg- Gesetz zurück. Es sei heute einfach nicht mehr zeitgemäß und nicht immer geeignet, notwendige oder wünschenswerte städtebauliche Entwicklungen rechtssicher zu ermöglichen, so eine Begründung des rot-grünen Senats. Ziel war es damals, ausgewählte Wohngebiete besonders zu schützen, um den Charakter eines Villen-Vororts zu schaffen. Grundstückgrößen von mindestens 2.500 Quadratmetern und mehr waren bei der Erschließung häufig vorgeschrieben. Wir haben nichts gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte wollen sie allerdings nicht in unmittelbarer Nähe zu unseren Grundstücken haben!, Saseler Bürger Fo to : H M V Bürger wehren sich gegen Zerstörung intakter Wohngebiete. BISWEILEN MÖCHTE MAN AN DER MENSCHHEIT VERZWEIFELN Transparent und zeitlos Möbel aus Acrylglas, mit jeder Stilrichtung kom - binierbar. Größte Auswahl und jede Sonderanfertigung. Alsterdorfer Str. 385, 22297 Hamburg Telefon 040 - 52980916 Onlineshop: www.moebel-glanz.de GLANZKLARE MÖBEL