GLÜHE MEINE FRAU

22 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN Moslem sagen dürfen, es ist irrer Unsinn zu glauben, wenn du dich mit hundert anderen Menschen in die Luft sprengst, würden 77 Jung- frauen auf dich warten. Ich kann nicht verstehen, wieso ich plötzlich auf seine religiösen Gefühle Rücksicht nehmen muss. Scheibner: O, Gott, ich hätte auch Angst davor. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich mit 77 Jungfrauen anfangen soll. Ich bin ja kaum mit der einen fertig geworden. Ehe ich mich einmal umgesehen habe, hatte ich schon vier Kinder. Was soll ich aber mit warte mal drei- hundertacht Kindern? Buss: Wir beiden sind doch soooo kritische Menschen, warum denn nicht auch gegenüber dem Islam und muslimischen Männern mit ihrem Frauenbild, die nicht im Traum daran denken, unsere Demokratie anzuerkennen weil sie eben ihren religiös-islamischen Vor- stellungen widerspricht und darauf sollen wir Rücksicht nehmen? Scheibner: Wir müssen aber auch konsequent sein. Wir akzeptieren, dass jeder die Religi- on haben kann, die er haben will. Also auch den Islam. Nur dass der Islam noch nicht zu Deutschland gehören kann. Da müssten sich die Hohen Priester dieser Religion erst einmal dazu entschließen, ihn zu überarbeiten und alle Stellen zu streichen, mit denen der Prophet den Gläubigen befiehlt, alle Un - gläubigen zu töten. Das widerspricht nämlich tatsächlich unserem Grundgesetz. Deswegen ist es genau genommen nicht in Ordnung, die Salafisten zu verfolgen. Sie halten sich ja streng an den Koran. Weil wir aber den Koran nicht in dieser Konsequenz anerkennen, erkennen wir auch die Salafisten nicht an. So rum wird eine Logik daraus. Buss: Themenwechsel! Ich war einmal glühender Europäer. Du auch? Scheibner: Ich glühe für meine Frau und nicht für Europa, ich war auch nie ein glühender Deutscher. Jetzt, wo ich sehe, was die Ungarn gerade so machen, zweifele ich natürlich auch an Europa. Obwohl ich gerne einmal nach Budapest fahren würde. Buss: Bist du einverstanden mit dem Europa der Martin Schulz und Oettingers, TTIP und so weiter? Scheibner: Oettinger, oh Gott, wir waren doch selbst froh, als wir den in Baden-Württemberg los waren. Ich denke gerade an seine Schlitz-Ohren und Schlitz-Augen-Rede, die er hier in Hamburg hielt. Wenn er wenigstens immer englisch reden würde, dann hätten wir mehr zu lachen. Buss: Kann man da die Engländer ein bisschen verstehen, wenn sie die europäische Union verlassen wollen? Scheibner: Ich bin ein Freund von Knut Fleckenstein. Seine Vorstellungen von einer friedlichen und demokratischen europäischen Gesellschaft, die ein heilsames Rezept gegen Ausländerhass und Nationalismus sein könn- te, haben mich bisher überzeugt. Dabei weiß ich natürlich nicht, ob sich Knut Fleckenstein in einem Europa mit faschistoiden Regierun- gen wie Polen, Ungarn, Tschechien und evtl. auch Türkei sich noch lange wohlfühlen und bleiben kann. Buss: Wir werden mit TTIP bald als Staat von US-Unternehmen verklagt werden kön- nen, nur weil wir eines ihrer Produkte nicht haben wollen! Scheibner: Ich dachte wir wollten über Weihnachten reden. Und seine christlichen Wurzeln. Wusstest du z.B. dass Erzbischof Degenhardt einmal davor gewarnt hat, dass Väter ihre Babys trocken legen? Er war der Überzeugung, dass Männer dadurch früh mit dem unschuldigen kindlichen Körper in Berührung kommen. Und dadurch dann verleitet werden, später Kinder sexuell zu missbrauchen- Toll was? Er hat damit erklärt, warum diese Schweine aus der Kirche sich an Kindern vergreifen. Buss: Warum sind die Menschen trotzdem so unkritisch mit den Kirchen? Und sagen, dass sie in dieser modernen Gesellschaft an Gott glauben? Nach Brexit-Entscheidung und Oettinger-Gefasel über wirklich gute Europäer und Schlitzohren und Schlitzaugen: Kann man die Engländer ein bisschen verstehen, wenn sie die europäische Union verlassen wollen? ICH GLÜHE FÜR MEINE FRAU UND NICHT FÜR EUROPA, ICH WAR AUCH NIE EIN GLÜHENDER DEUTSCHER! Hans Scheibner. Fo to s: K a i W eh l Fortsetzung von Seite 21 Fortsetzung auf Seite 24