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ALSTERTAL MAGAZIN | 37 DUVENSTEDT Sie magazine-fuer-hamburg.de natürliche Strukturen wieder in die Alster gebracht. Von diesen Maßnahmen profitierte auch der Fischotter. Denn um einen Lebensraum für den Fischotter interessant zu machen, muss es neben dem Zugang zu sauberen Gewässern auch Möglich - keiten zum Verstecken geben, beispielsweise zwischen totem Gehölz. Wird zusätzlich, wie das im Alstertal geschehen ist, auch im Wasser totes Holz gelassen oder gezielt an den Flusslauf gebracht, können sich dort junge Fische verstecken, auf die der Fischotter nachts erfolgreich Jagd machen kann. Weil der Fischotter aber natürlich nicht alle erwischt, profitiert letztlich auch der Fischbestand von solchen Maßnahmen. Deshalb, so Karsten Borggräfe von der Stiftung Lebensraum Elbe, läuft die Zusammenarbeit zwischen Fischotterschützern und Anglern oft sehr gut. Mitte der 1950er Jahre erfolgte der letzte Nachweis des Fischotters im Alstersystem. Erste Hinweise für seine Rück - kehr gab es 2006. Der Fischotter hat sich von Dänemark und Mecklenburg-Vorpommern aus unsere Region erschlossen, erklärt Borggräfe. Wie viele Tiere es sind, lässt sich allerdings nur schwer sagen. Dafür müsste man genetische Untersuchungen vornehmen. Man kann die Population jedoch zweifelsfrei anhand ihrer Reviermarkierungen mit Kot nachweisen. Bis zur Fuhls - büttler Schleuse lassen sich diese Spuren regelmäßig finden. Wenn eine bedrohte Tierart in städtische Gebiete zurückkehrt, kann es natürlich auch zu Konflikten kommen. Weil Fischotter aber Einzelgänger sind und große Reviere besitzen, wird er durch den Menschen zum Glück kaum als Störenfried wahrgenommen. Fischteiche, für ihn ein gedeckter Tisch, würden sich auch leicht durch flache Elektrozäune schützen lassen. Dass der Fischotter das Alstertal wieder für sich entdeckt hat, ist laut Borggräfe ein Zeichen für eine lebendige, intakte Natur, die auch als Naherholungsgebiet für die Hamburger interessanter wird. Seine Rückkehr ist also in vielerlei Hinsicht eine gute Nachricht. Wolfgang Wagner Wissenswertes Der Fischotter wird einschließlich Schwanz etwa 130 cm lang und erreicht eine Schulterhöhe von knapp 30 cm. Weibchen wiegen ca. 7 kg, Männchen 10 kg. Die Tiere sind Jäger und auf ihrem Speiseplan steht nur tierische Nahrung: Fische, junge Vögel, Amphibien oder Bisamratten. Wegen seines enorm dichten Fells mit bis zu 50.000 Haaren pro cm 2 ist er lange gejagt worden. Die Tiere können bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben und graben sich für die Jungenaufzucht Höhlen am Ufer, deren Eingänge unter Wasser liegen. Wer mehr wissen will: lebendigealster.de und aktion-fischotterschutz.de In trüben Gewässern sind die langen Tasthaare an der Schnauze ein wichtiges Sinnesorgan des Fischotters.