Wohlbefinden NATUR Alstertal

26 | ALSTERTAL MAGAZIN Wohlbefinden Uns im Alstertal geht es richtig gut - das bewirkt die Nähe zur Natur . Derzeit beschäftigt sich die Wissenschaft mit dieser naheliegenden Erkenntnis. In Landschaftsparks ist die gestaltende Hand des Menschen präsent, dennoch bieten sie Erholung. NATUR und M an muss wohl niemanden davon überzeugen, dass es uns Menschen gut tut, von Zeit zu Zeit die Nähe zur Natur zu suchen. Ganz automatisch verbinden wir damit Ruhe, Erholung, Entschleunigung. Trotzdem ist die Beantwor- tung der Frage, wie die Natur auf den Menschen einwirkt, keineswegs trivial und bisher kaum untersucht worden. Erst in den letzten Jahren hat die Forschung diesem Zusammenhang mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Beispielsweise haben in der Studie The Greener, The Happier? drei Forscher aus Berlin untersucht, wie sich urbane Grünflächen und ungenutzte Areale in Stadtgebieten auf das menschliche Wohlbefinden auslösen. Die Studie basiert auf den Daten des Sozio-oekonomischen Panels, für das seit 1984 jährlich immer die gleichen 12.000 Privathaushalte in Deutschland befragt werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass mit der Nähe zum Grün das Risiko für Schlafstörungen, Gelenkerkrankungen und Diabetes sinkt und die Lebenszufriedenheit steigt. Weil jedoch in wohlhabenden Stadtteilen, MAGAZIN Am Kupferteich kann man schon ein wenig die Illusion von Unberührtheit genießen. Wirk- lich übertrieben, wenn man von Urlaub für die Seele spricht? Fo to : M ic ha el P a sd zi o r in denen es oft mehr Grünflächen gibt, mehr Menschen leben, die Wert auf eine gesunde Lebensführung legen, konnte das Ergebnis nicht ohne Vorbehalte formuliert werden. Auch in welcher Distanz, wie viel Grünfläche in welchem Umfang zu einer Steigerung der Lebensqualität führt, hat weder diese Studie, noch eine andere ermitteln können. Nur, dass ein Zusammenhang be - steht, können alle aufzeigen. Obwohl das sehr spannend ist und vielen Menschen in den großen Städten der Welt geholfen werden könnte, wenn bei der Planung von Stadtteilen belastbare Ergebnisse berücksichtigt werden könnten, ist vorläufig nicht mit der Lösung dieser Rätsel zu rechnen. Dennoch motivieren diese Forschungsprojekte, sich für die Erhaltung unserer Grünflächen zu engagieren. Wolfgang Wagner