SCHMETTERLINGE MAGAZIN Schmetterling
18 | ALSTERTAL MAGAZIN B ei dem aktuell stattfindenden Bauwahnsinn in Hamburg weiß ich gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll, sagt Niels Hanßen Vorstand Hamburger Landschaft und Klimaschutz - schutzverband (HLKV) und Initiator Initiativen-Netzwerk Runder Tisch Walddörfer und geht in sich. Ein Grundproblem sieht er darin, dass die Stadt keine übergeordnete Bauplanung habe, die alles Wichtige berücksichtigt, etwa die Nachhaltigkeit. Und seiner Meinung nach noch schlimmer, Hamburgs Bauplanung ist rein investorenge - steuert. Belange der Bürger sind zweitrangig und eher zufällig. Dabei sollte es umgekehrt sein. Dem widerspricht SPD-Fraktions-Chef Dr. Andreas Dressel: Der Senat hat sich klar positioniert, um die Priorität der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung und die angemessene Berücksichtigung von Belangen des Naturschutzes und des Erhalts von Freiflächen sicherzustellen und hat dies im Bündnis für das Woh - nen mit der Wohnungswirtschaft fest verankert. Grund sei, dass die naturräumlichen und landschaftlichen Strukturen Hamburgs, die das Landschaftsbild prägen und der Stadt ihre unverwechselbare Identität verleihen, auch künftig erhalten bleiben sollen. Das ist in den Augen der Opposition beispielsweise im hier im Norden nicht gelungen. SPD und Grüne betreiben Raubbau an unseren Grün - MAGAZIN Der Schmetterling droht auf dem Land auszusterben, sagen Experten. Und, sein Rückgang stehe symbolisch für den Rückgang der Insekten. Bei uns in der Stadt - selbst im Alstertal und den Walddörfern - sähe es nicht besser aus, so der Umweltschützer Niels Hanßen aus Ohlstedt. Die Gründe seien vielfältig, etwa der Einsatz von Pestiziden und eine maßlose Bebauung, die Grünflächen und somit Lebensräume frisst. Der Tod der flächen. Besonders deutlich wird dieses bei uns im Alstertal und den Walddörfern. Bebauungen von Landschaftsschutzgebieten, wie zum Beispiel in der Hummelsbütteler Feldmark und am Poppenbütteler Berg, müssen Tabu sein. Leider sehen SPD und Grüne das komplett anders und bauen weiter ohne Rücksicht auf Verluste, erklärt Dennis Thering von der CDU. Auch Hanßen geht bezüglich dieser Bebauung, in seiner Meinung nach ökologisch viel zu sensiblen Bereichen, der Hut hoch. Da wurde einfach eine wichtige Frischluftschneise, um dessen Erhalt die Grünen früher jahrelang gekämpft haben, zugebaut. Dabei hatte ein Verein zum Erhalt der Feldmark fünf adäquate Ausweichflä - chen genannt. Die habe man in enger Absprache zur Bürgerinitiative intensiv geprüft und diskutiert so Dressel, sei aber nach Prüfung aller Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass in Hummelsbüttel am Rehagen die Fläche gefunden wurde, die gerade unter ökologischen Gesichtspunkten, aber auch sonstigen Rahmenbedingungen der Realisierbarkeit die besten Voraussetzungen für den Wohnungsbau für die Unterbringung von Flüchtlingen in einem mit regulärem Wohnen gemischten Quartier bietet. Übrigens, so Dressel weiter, würden gerade in unmittelbarer Nähe fast 800.000 Euro investiert, um am Tegelsbarg den Bauspielplatz SCHMETTERLINGE Massive Bebauung im Landschafts- schutzgebiet Hummelsbütteler Feldmark. Umstrittenes Projekt in sensiblem Ökosys- tem. In zwei Bauabschnitten sollen jeweils 182 Wohnungen entstehen, für Flüchtlinge und regulären Wohnungsbau.