Solo Natalia bist

14 HAMBURG WOMAN people Solo für Natalia Sie ist jung, sie ist hübsch und zählt zu Hamburgs größten Talenten in der Schauspielerei. Natalia Rudziewicz hat bereits einige anspruchsvolle Rollen gespielt, von einer Leukämie Kranken, über eine tschechische Leihmutter, die Gefühle für ihr Kind entwickelt, bis hin zu ihrer Rolle in der Krimi Serie Solo für Weiss . Wir sprechen mit der 30 Jährigen. HAMBURG WOMAN : Wie bist du zur Schauspielerei gekommen? Natalia Rudziewicz: Ich habe in Jugendgruppen Theater ge- spielt, am Schauspielhaus und im Thalia Theater. Nach einem Stück wurde ich zu einem Casting eingeladen. Das hat zwar nicht geklappt, aber daraufhin folgten andere Rollen. Du hast es trotzdem studiert. Der Klassiker: Du bist draußen, hast 15 Minuten bis das Licht weg ist und die große Szene muss noch gedreht werden. Um dem Druck standzuhalten, ist es von Vorteil, die Nerven zu be- halten. Im Studium lernt man das nötige Handwerk dafür. Was war deine anspruchsvollste Rolle? Da gibt es vier besondere Rollen für mich: 2010 habe ich mit Dietmar Bär und Inka Friedrich einen Film über häusliche Ge- walt gedreht. Dietmar hat einen Gymnasiallehrer gespielt, der seine Aggressivität nicht im Griff hat und sich an seiner Fami- lie vergreift. Ein sehr intensiver Film, der die Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. In einer anderen Rolle habe ich eine leukämiekranke Frau gespielt, die weiß, dass sie sterben wird und ihr Leben am Ende noch vollkommen auslebt in seiner Schönheit und Grausamkeit. Jetzt im Sommer war ich in der Rolle einer tschechischen Leihmutter, die plötzlich Gefühle für das Kind entwickelt und abhaut. Auch eine total in- teressante Auseinandersetzung. Und natürlich Solo für Weiss, unser Schmuckstückchen. Welche Rolle würde dich besonders reizen? Ich hätte tatsächlich auch mal Lust eine Kommissarin zu spielen. Was ist Schauspielerei für dich? Man trifft neue Menschen, hört neue Geschichten und hat den Glitzer-Glitzer-Effekt. Das schätze und genieße ich auch sehr, versuche mich da aber auch immer zu erden. Wenn man sich einige Künstler-Bios durchliest, macht es einem Angst, wie schnell man den Bezug zur Realität verlieren kann. Tust du viel für dein Äußeres? Ich mache regelmäßig Sport. Ansonsten benutze ich wenige, aber gute Produkte. Bei den HD-Kameras ein Muss! Hast du Modetics? Nicht wirklich. Ich mag hochwertige Taschen und Mäntel in schlichten Farben. Die kombiniert mit einem roten Lip- penstift, et voilà! Was ist Weiblichkeit für dich? Intelligent und sinnlich sein zu dürfen. Leider ist unsere Gesellschaft so gepolt, dass nicht unbedingt Platz für die- se Form von Weiblichkeit da ist. Sprich, es wird schnell als Schwäche angesehen, wenn eine Frau emotional argumen- tiert. Wie weiblich bist du? Ich bin 30 und sehe viel jünger aus. Innen fühle ich mich weiblicher, als ich nach außen hin wirke (lacht). Weiblich zu sein ist etwas sehr Anmutiges und Schönes und wir Frauen sollten uns eingeladen fühlen, das zu leben. Wo treibst du dich in Hamburg rum? Im Karoviertel und am Hafen! Wenn andere ihn als Riesen- Baustelle bezeichnen, bin ich richtig gekränkt. Ich liebe die Weite und das Lebendige dort. Bist du auch an der Alster? Ich bin in Eppendorf aufgewachsen und verbinde mit der Alster Nostalgie. Alster und Elbe sind wie zwei un- terschiedliche Städte, in Hamburg vereint. Kannst du uns das genauer beschrieben? Die Alster ist behütet, die Elbe ist rau. Das Dröh- nen der Containerschiffe beim Einfahren oder die ganzen Lichter haben was sehr Großstädtisches. Wie kulturell ist Hamburg? Es hat großartige Theaterhäuser, könnte als Filmstadt aber ruhig mehr glänzen. Die Stadt birgt fantastische Drehorte und hat einen ganz besonderen, einzigartigen Flair. Valeska Fuhlenbrok Schauspiel Mode Die Frau in der Gesellschaft Hamburg