SELBSTBESTIMMT HAMBURG WOMAN

12 HAMBURG WOMAN people SELBSTBESTIMMT Frauen haben es in der Musikindustrie noch immer schwerer als Männer, sagt Musikerin Alexa Feser . Beim Reeperbahn Festival war sie als Botschafterin der Keychange-Initiative, die das ändern will. Ein Gespräch über Feminismus, Hass und engagierte Musik ! HAMBURG WOMAN: Sie sind offizielle Botschafte - rin des Keychange-Programms, das die Rahmenbe - dingungen für Frauen in der Musikindustrie verbes - sern will. Sind diese Bedingungen denn so schlecht? Alexa Feser: Die momentanen Bedingungen in der durch den digitalen Umbruch sowieso schon stark geschwäch- te und geschädigte Musiklandschaft für die Position der Künstler sind für Frauen und Männer schon mal grund- sätzlich schwierig. Frauen haben aber zudem auch oft noch damit zu kämpfen, dass man sie in dieser Branche die jahrzehntelang eben fast ausschließlich von Männern do- miniert wurde manchmal noch nicht auf dem Radar hat und gleichgestellt behandelt. Das spiegelt sowohl die Ra- dio-Landschaft wider, wenn man sich anschaut, dass Frau- en dort deutlich unterrepräsentiert sind und kaum gespielt werden, sowohl der Bereich der Musikindustrie, den Plat- tenfirmen und Verlagen sowie Führungspositionen von La - bels oder Vorständen, wo Frauen deutlich in der Unterzahl sind. Im Gema-Vorstand beispielsweise sitzt keine einzi - ge Frau. Ich glaube nicht, dass dies an mangelndem Talent oder weniger Fähigkeiten liegt. Welche Herausforderungen hatten Sie persönlich als Musikerin, die männlichen Musikern wahrscheinlich erspart bleiben? Ich weiß nicht, ob männliche Kollegen davon ganz ver- schont bleiben, aber Frauen werden oft nach ganz anderen Kriterien kategorisiert und Mann hört dann manchmal gar nicht mehr so genau hin, was die Inhalte und die Musik be- Ich wollte mich nicht in eine Ecke drängen lassen und als Frau kategorisieren lassen, sondern in dem Musikzirkus meinen eigenen Platz finden, sagt Alexa Feser. Fo to s: S ve n Si nd t