KLEIDERORDNUNG muss sein

20 ALSTER-MAGAZIN NR. 07 2017 ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E Sommerzeit - Immer wieder das gleiche Spiel: Hohe Temperaturen, kürzere Kleidung . Da überrascht es nicht, dass das Thema Kleiderordnung wieder auf dem Programm steht. Hochaktuell ist, dass das Gymnasium Eppendorf kürzlich eine solche Ordnung beschlossen hat. A usschnitte, die ablenken, Kappen, die die Sicht versperren, Boxershorts, die nicht unter der Hose sitzen, sondern einen Blick nach draußen riskieren und natürlich viel zu kurze Röcke, die gerade eben den Hintern verdecken oder eben auch nicht. Probleme, die es anscheinend am Eppendorfer Gymnasium gab und die nun der Vergangenheit angehö- ren sollen. Zusammen mit den Schülern wurde dort nämlich eine neue Kleiderordnung beschlossen. In der Schulordnung des Gymnasiums heißt es jetzt: Punkt 6: Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft haben eine der Institution Schule und der Atmosphäre des Lernens und Lehrens angemessene Kleidung zu tragen. Dazu gehört unter anderem, dass Kapuzen, Mützen und Ähnliches während des Unterrichts und in der Mensa abgelegt werden. Auch bei sommerlichen Temperaturen ist auf zu freizügige Kleidung zu verzichten. Darunter verstehen wir z. B. übertiefe Dekolletés, bauchfreie Shirts, pofreie Shorts, zu kurze Röcke etc. Eine genaue Definition dafür, ab wann ein Rock zu kurz ist, sucht man allerdings vergebens. Dies ist insofern problematisch ist, da so jeder Lehrer subjektiv entscheidet, wann beispielsweise ein Ausschnitt übertief ist. Gegenstimmen gibt es auch von Eltern, die die Regelungen überflüs - sig finden. Zudem fühlen sich einige Schüler in ihrer Freiheit, selbst entscheiden zu dürfen was sie tragen, angegriffen. Trotzdem hält die Schulleitung fest, dass die Reaktionen auf die Änderung der Schulordnung weitestgehend positiv ausgefallen sind. Christoph Ploß, CDU-Bundestagskandidat im Wahlkreis Nord/Alstertal - muss das sein? würde sogar noch weiter gehen und spricht sich für Schuluniformen aus: Ich bin ein großer Befürworter von Schulkleidung. Sie fördert die Identifikation mit der Schule, den Zusammenhalt zwischen den Schülern und den Respekt untereinander. Außerdem sorgt Schulklei- dung dafür, dass kein Schüler ausgegrenzt wird, weil er vermeintlich falsche Kleidungsstücke trägt. Das Thema löst nicht nur in Hamburg immer mal wieder Diskussionen aus. 2015 sorgte die Werkrealschule in Horb-Altheim in Baden-Württ- emberg für eine bundesweite Debatte, weil dort ein Hotpants-Verbot ausgesprochen wurde. Empörung löste dabei aus, dass sich das Verbot hauptsächlich auf die Kleidung der Schülerinnen bezog. In Würzburg wurde 2015 eine Kleiderordnung zusammen mit Eltern und Schülern entwickelt. Hier wurden ähnliche Regeln aufgestellt wie jetzt am Eppendorfer Gymnasium: Unterwäsche sollte nicht hervor- blitzen, bauchfreie Tops und tiefgeschnittene Tanktops sowie Shirts mit rassistischen, sexistischen oder gewalttätigen Botschaften wurden ebenfalls verboten. Die Gründe für diese Kleiderordnungen sind immer die gleichen: Das Schulklima soll geschützt werden, sodass sich alle wohlfühlen und gesellschaftliche beziehungsweise soziale Werte sollen gefördert werden. kg Hausordnungen liegen im alleinigen Zuständigkeitsbereich von Schulen. Sie werden von der Schulkonferenz, dem obersten Beschlussgremium an einer Schule, beschlossen. Ihr gehören Schüler, Lehrer, Eltern und Schulleitung an. KLEIDERORDNUNG WISSENSWERT: Wie viel bauchfrei geht noch? Die neue Kleiderordnung am Gymnasium Eppendorf verbietet derartige Kleidung ganz!