Therapeutische Lachen KULTURTIPP

18 ALSTER-MAGAZIN NR. 08 2017 ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E Zum Stück: Hasso Krause (Jochen Busse) nähert sich dem Rentenalter und eigentlich könnte alles gut sein, leider ist aber sein Unternehmen für edle Leder- pantoffeln pleite gegangen und er hat einen riesen Schuldenberg. Weil er nicht will, dass seine Frau davon erfährt, geht er morgens weiterhin aus dem Haus. Als man ihn für den berüchtigten Auftragskiller Der Panther hält, winkt die Möglichkeit eines Geldsegens. Alster Magazin: Der Pantoffel-Panther kommt vom Kurfürstendamm nach Winterhude. Wie kam das? Jochen Busse: Es war vorab vereinbart, dass das Stück in Hamburg übernommen wird. Außerdem ist es das letzte Stück unter der Leitung von Michael Lang, den ich immer sehr geschätzt habe. Deshalb war es selbstverständlich, dass ich das mache. Sie rudern gerne. Dann müsste Hamburg mit der Alster doch eigentlich die perfekte Stadt für Sie sein? Ja, das wäre sie. Ich halte Hamburg für die schönste deutsche Großstadt. Es ist aber mein Eindruck, dass die Hanseaten nicht so gerne einen Schauspieler aushalten. Schade. Aber wir haben Sie wirklich gerne zu Gast. Als Theaterschauspieler sind Sie für Ihre Improvisation bekannt, mit der Sie Stücke aktualisieren. Werden Sie die Komödie hamburgisieren ? Ja, es gibt ein paar Punkte, in denen Lokalbezug eine Rolle spielt. Die werden ausgetauscht. Ich werde einbringen, was mir so zu Hamburg einfällt und was ich für typisch halte. Das habe ich bei den Stücken des Autorenduos Lars Albaum und Dietmar Jacobs immer so gemacht. Das Stück ist durch die Thematisierung von Altersarmut sehr aktuell. Ist das Lachen darüber im Theater befreiend? Generell schon, natürlich. Wenn Sie jemanden zum Lachen bringen, dann lenken Sie ihn davon ab, was ihn persönlich beschäftigt und belastet. Ohne diesen Bezug versteht er den sogenannten Witz nicht. Ich muss in eine Geschichte also immer etwas reinbringen, um eine Der Pantoffel-Panther Komödie von Lars Al- baum und Dietmar Jacobs. Vorstellungen bis zum 3.9. Karten ab 14 unter komoedie- hamburg.de KULTURTIPP Das ist das Therapeutische am Lachen. Die Komödienlegende Jochen Busse (76) ist derzeit in Der Pantoffel-Panther in der Komödie Winterhuder Fährhaus zu sehen. Wir sprachen mit ihm über die befreiende Wirkung des Lachens. nachvollziehbare Fallhöhe zu erzielen, die die Pointe ausmacht. Wenn sich das Publikum darauf einlässt, das mitzumachen, wird es von den eigenen Sorgen befreit. Das ist das Therapeutische am Lachen. Ist es das, was Sie persönlich dem Publikum mit dem Theaterabend bieten wollen? Richtig, ich möchte den Leuten einfach einen schönen Abend bereiten. Als Kabarettist habe ich jahrelang versucht die Welt zu retten. Das ist mir und vielen Kollegen nicht gelungen. Also eigentlich noch gar keinem. Und deshalb habe ich entschieden, es mit der Retterei zu lassen. Ich will die Leute einfach nur zum Lachen bringen, denn das tut ihnen gut. Was macht das Stück auch für junges Publikum interessant? Die Komik. Ein Stück ist nicht nur wegen eines zentralen Themas interessant. Außerdem sind junge Leute mit Altersarmut zurzeit ja ständig beschäftigt. Die Wahlprogramme sind voll davon. Das geht jeden an. Die Komik ist aber einfach da, auch unabhängig vom Thema. Dann sind wir gespannt Sie auf der Bühne zu erleben. ww Im Frühjahr war Jochen Busse als griesgrämiger Hausherr in der RTL- Serie Nicht tot zu kriegen zu sehen. Was machen, wenn im Ruhenstand Geld fehlt? Kreative Krisensitzung. M ic ha el P et er so hn Ba rb ar a B ra un