Qual Wahl Stadtteilschule

26 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN A m Ende des ersten Halbjahres der Jahrgangsstufe schätzen die Lehrer ein, welche wei- terführende Schule Ihr Kind besuchen sollte. Doch manch gut gemeinter Rat wird in den Wind geschlagen und für viele Eltern ist von vornherein klar: Unser Kind kommt aufs Gymnasium! Bedenken der Leh- rer gehen ins Leere, denn auch ohne Gymnasialempfehlung dürfen Eltern ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken. Für manche Schülerinnen und Schüler kann das der Beginn vom Schreckgespenst namens Schulst- ress und Abschulung sein. Sind die Leistungen in der Klasse 6 nicht ausreichend, müssen die Schüler in die Klasse 7 einer Stadtteilschule wechseln. So titelte das Hamburger Abendblatt vor dem Schuljahr 2017/2018: Gymnasium: Jeder Achte muss gehen. Zwölf Prozent der Sechst- klässler müssen wegen unzureichender Leistungen auf eine Stadtteilschule wechseln. Die Zahlen beweisen die Fehleinschätzung vieler Eltern am Ende der 4. Klasse: Mussten im Schuljahr 2014/2015 rund zehn Prozent der Jahrgangsstufe 6 vom Gymnasium auf eine Stadtteilschule wech- seln, waren es im vergangenen Schuljahr rund zwölf Prozent ein alarmierender Anstieg. Die Schulbehörde sieht vor allem die Eltern in der Pflicht: Die allermeisten abgeschulten Schüler hatten keine Empfehlung fürs Gymnasium. Jede Abschulung ist ein harter Bruch in einem Schü- lerleben, sagt Schulsenator Ties Rabe. Er fügt aber hinzu: Das Elternwahlrecht steht nicht zur Diskussion. Mit den Schulleitungen prüft die Behörde, wie sich die Beratung der Eltern so verbessern lässt, dass die Kinder gleich an der geeigneten Schule angemeldet werden. Die Entscheidung fällt deshalb so schwer, da jedes Kind eine sehr individuelle Entwicklung durchmacht. Manch Spätstarter, der in der vierten Klasse noch während des Matheunterrichts verträumt aus dem Fenster geguckt hat, entpuppt sich Ende der 8. Klasse zum Ma- thespezialisten. Deshalb ist es eben so schwer, bereits nach der vierten Grundschulklasse eine Entscheidung für die weitere Schullaufbahn zu fällen. Die sogenannte Beobachtungsstufe, das heißt Klasse 5 und 6 soll deshalb noch einmal erneut die Chance einer Orientierung bieten. Problem des Systems ist folgendes: Ab Klasse sieben ist ein Die Qual Der Tag wird kommen, da stehen Sie nach der 4. Klasse Ihrer Kinder vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Stadtteilschule oder Gymnasium wohin soll der weitere Schulweg führen? Wo liegen die entscheidenden Unterschiede beim Abitur nach 12 (Gymnasium) oder 13 Schuljahren (Stadtteilschule)? Gymnasium oder Stadtteilschule? Sitzenbleiben nicht mehr möglich, so dass auch Schüler mit absolut unzureichenden Leistungen weiter mit durchgeschleppt werden müs- sen, aber kaum eine Chance haben, fürs Abitur zugelassen zu werden. Unser Ratschlag: Schauen Sie auf die individuellen Stärken und Schwächen ihrer Kinder, schließ- lich ist es bestimmt kein Vergnügen, wenn die Schulzeit ausschließlich mit Lernen verbracht werden muss, um den Anforderungen des Gymnasiums gerecht zu werden. Die Kinder brauchen auch Freiräume, sie brauchen Zeit für Hob- bys und Freunde. Wenn Sie allerdings sehen, dass ihr Sprössling absolut fit fürs Gymnasium ist, dann zögern Sie nicht. Und zur Not: Eine Lösung wird es in jedem Fall immer geben. Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern eine unbeschwerte Schulzeit. Dieter Genske Mehr Infos unter: hamburg.de/weiterfuehrende-schulen SCHULABSCHLÜSSE Erster Allgemeinbildender Schulabschluss: Kann in allen Bundesländern am Ende der Jahrgangsstufe 9 (9. Klasse) erworben werden. Mittlerer Schulabschluss (ehemals Mittlere Reife oder Realschlussabschluss) : Wird nach der 10. Klasse erworben. Allgemeine Hochschulreife (Abitur): Höchster Schulabschluss nach 12 oder 13 Jahren Schulbesuch. Abi nach der 12. Jahrgangsstufe ist am Gymnasium sowie an einigen Stadtteilschulen möglich. Das Abi ist nach der 13. Jahrgangsstufe nur an Stadtteilschulen möglich (G9). Wohin solls gehen? Ist das Gymnasium wirklich für jedes Kind besser als die Stadtteilschule? Eltern sollten sich im Einzelfall ihre Entscheidung gut überlegen! der Wahl