Garten Abenteuer Hohenbuchen

30 | ALSTERTAL MAGAZIN Abenteuer Garten Die Mitglieder des Hohenbuchen e.V. LernOrt Natur vermitteln allen Interessierten, wie man im Garten so ziemlich alles erfolgreich anbauen kann, was man für eine gute Mahlzeit braucht. Darüber hinaus sind im Hofladen die saisonalen Erzeugnisse für jedermann zu erwerben. Wir sprachen mit den Ehrenamtlichen über ihre Arbeit. D as 4 ha große und sehr idyllische Gelände, auf dem das Team von Hohenbuchen e.V. LernOrt Natur arbeitet, liegt in Poppenbüttel zwischen Alster und Mellingbek. Schon seit 30 Jahren wird es dem Verein von der Stadt Hamburg zur Verfügung gestellt, damit im Rahmen einer Musterlandwirtschaft Schu- lungen für den ökologischen Gartenbau, Führungen und Projekte für alle Altersgruppen sowie Umweltpädagogik für Kita- und Schulkinder angeboten werden können. Was genau mit den Schülern im Garten gemacht wird, richtet sich nach der Saison. Denn über das Jahr fallen hier ganz unterschiedliche Aufgaben an. Gabriele Wiedenhöfer aus dem Vorstand erzählt: Gerade machen wir mit Schülern Kartoffelernte. Nach der Arbeit im Garten gibt es dann bei einem gemeinsamen Essen Kartoffeln mit Kräuterquark. Dabei vermitteln wir den Kindern auch, dass für die Aussaat ein Teil der Ernte aufgehoben werden muss. Dieser Verzicht fällt ihnen oft nicht leicht, denn unsere Kartoffeln sind ziemlich lecker. Für den Quark werden mit den Kindern im Garten die Kräuter bestimmt, damit sie spielerisch lernen, wie es ablaufen kann, dass aus der Natur heraus die richtigen Zutaten im Essen landen. Außer- dem sind im Herbst die Äpfel reif, aus denen in Hohenbuchen mit den Schülern Apfelsaft gepresst wird. Neben der landwirtschaftlichen Ar- beit können Kinder und Jugendliche zudem als Naturdetektive den Lebensraum Wasser entdecken. Altersgerecht wird vermittelt, wie und wo die Tiere im Wasser leben und worauf man Rücksicht nehmen sollte, wenn ihr Lebens- raum erhalten bleiben soll. Auf diese Weise wird die Sensibilisierung des Natur und Umweltempfindens gefördert. Die Klassen, deren Schüler all das erleben können, kom- men übrigens aus ganz Hamburg nach Poppenbüttel auch Wilhelmsburger Schulen nehmen das Angebot wahr. Da wundert es nicht, dass sich über 20 Menschen in Hohenbuchen engagieren, die ganz unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Die Obstbäume müssen jetzt im Herbst geschnitten werden und es wird Saatgut für das kommende Jahr bestellt., erklärt Wiedenhöfer. Der Anbau auf dem Hof erfolgt nach Bioland-Richtlinien und wird jährlich zertifiziert. Wer also Obst, Gemüse, Kräuter oder Blumen im Hofladen kauft, bekommt Produkte von bester Qualität zu guten Preisen. Auf dem Gelände befindet sich außerdem der Naturkindergarten Men- schenskinder und in Kooperation mit den Norderstedter Werkstätten wird psychisch erkrankten Menschen mit dem Angebot von Praktikums-, Reha- und Werkstattplätzen die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Wie viel Freude es machen kann, eine Mahlzeit zu genießen, die im Wesentlichen aus eigenem Anbau stammt, wird auf Hohenbuchen bei einem täglichen Essen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgekostet. Dabei sitzen meist 20 Personen beisammen. Viele der Engagierten stammen aus dem Alstertal und haben teilweise nur ein paar Minuten Fußweg hierher, erzählt uns Gabriele Wiedenhöfer. Einige nehmen jedoch auch eine weite Anfahrt auf sich, um im Projekt mitzuarbeiten. Von Ottensen oder Harburg ist es ein ganzes Stück bis hierher. Das verdeutlicht noch einmal, welche Strahlkraft das Projekt hat, das auch einen Beitrag leistet, um den Grüngürtel dieser Region zu erhalten und zu pflegen. Wer neugierig geworden ist und etwas lernen oder sich engagieren möch- te, ist beim Verein jederzeit willkommen. Denn auch im kommenden Winter wird es einiges zu tun geben. Etwa in den Gewächshäusern oder bei der Planung, wie die Beete im kommenden Jahr bepflanzt werden sollen. Denn wie die Fruchtfolgen sein sollten, damit jede Pflanze aus- reichende und die jeweils nötigen Nährstoffe im Boden findet, ist eine Wissenschaft für sich. Es bleibt also spannend! Wolfgang Wagner MAGAZIN Die Ehrenamtlichen reagieren mit ihren Hilfestellungen stets auf den individuellen Kenntnis- stand. So wird niemand überfordert. Wie der eigene Garten auch im Herbst so bunt gestaltet werden kann, können Sie in Hohenuchen lernen. Fo to : W o lfg a ng W a g ne r Fo to : W o lfg a ng W a g ne r Fo to : H ei ke M ä ke l