KANN LESEN Bitte

MAGAZIN 26 | ALSTERTAL MAGAZIN WER KANN DAS LESEN? Bitte melden! Der Poppenbütteler Historiker Dr. Rainer Hoffmann möchte Feldpost- Karten aus dem I. Weltkrieg entschlüsseln, die in einer Geheimschrift geschrieben sind. Vom Poppenbütteler Lehrer Wilhelm Friedrich Eggert und seinen Schülern. Können Sie es übersetzen? W ilhelm Friedrich Eggert (1879-1959) war von 1902 bis zu seiner Pensionierung 1945 an der Poppenbütteler Volksschule (Ludwig-Frahm-Schule, heute Stadtteilschule Poppenbüttel) tätig. Er war ein beliebter Pädagoge, der zu- sätzlich nachmittags Stenografie(Kurzschrift)-Kurse angeboten hatte. Kosten, 20 Pfennige pro Stunde. Dass der Unterricht erfolg - reich war, zeigt sich noch heute auf unerwartete Art und Weise: als Nachrichten auf Feldpost-Karten. Denn sowohl der Lehrer als auch seinige seiner Schüler wurden eingezogen und verfassten ihre Korrespondenz in der zusammen erlernten Kurzschrift. Lange Zeit galt die Stenografie als Geheimschrift der Gelehrten, als Code der Eliten. Wissenschaftler und Adelige verfassten im 19. und 20. Jahrhundert sämtliche Skripte in Kurzschrift und konnten damit sogar Tagebücher vor unliebsamen Lesern schüt- zen. Das Beherrschen der Kurzschrift (auch Eilschrift genannt) war im vergangenen Jahrhundert Zwangsvoraussetzung für einen anständigen Job in der Verwaltung. Interessanterweise schrieben auch einige seiner Poppenbütteler Schüler ihrem ehemaligen Lehrer die Feldpost-Karten 1914 und 1915 in Steno, wie auch Eggert seiner Ehefrau Lulu (eine Tochter des Poppenbütteler Bäckermeisters Reinhardt) seine Feldpostkarten in Steno verfasste, so Hoffmann. Das macht sie zu einem besonderen Schatz der Geschichte, zu - mal sie mit ihren Motiven auch alte Ansichten von Poppenbüttel zeigen. Die Karten hat der Historiker 2006 von einem Enkel Eggerts erhalten und konn- te sie so archivieren. Eine Ausnahme: Es wurden damals viele Postkarten geschrieben. Es sind aber nur noch we- nige erhalten. Dies sind die einzigen Karten aus Poppenbüttel die ich kenne, so Hoffmann, der lange Schulleiter an der Stadtteilschule Poppenbüttel war und sich jetzt mit dem 1 WK befasst. Zu gerne möchte er wissen, was die Schüler und der Lehrer geschrieben haben. Leider hat er niemanden ge- funden, der die Schrift lesen kann. Denn eine Vereinheitlichung der Stenografie-Kürzel gab es erst ab 1924. Deswegen habe ich wenig Hoffnung, aber vielleicht habe ich ja Glück. Wer kann helfen, diese Weltkriegs-Korrespondenz 1914-1917 in die Normalschrift zu übertragen? Und noch eine Bitte hat der His - toriker: Wer hat bei sich zu Hause noch alte Feldpost-Karten aus dem 1. Weltkrieg am liebsten natürlich mit Alstertal-/ Walddörfer-Bezug? In beiden Fällen bitte bei uns melden unter Tel. 538 930 40 oder k.wehlalster-net.de. kw Der Poppenbütteler Lehrer Wilhelm Friedrich Eggert (1879-1959) um 1927. Oben: Am 29.8.1915 schrieb Wilhelm F. Eggert in Steno aus Als (damals Preußen, seit 1920 Dänemark) an seine Frau Lulu. Man beachte, wie wenig Angaben für eine Zustellung reichten! Rechts: Die Feldpost eines Schülers vom 17.9.1914 an seinen Lehrer Eggert, natürlich auch in Steno. Kann jemand diese GEHEIMSCHRIFT übertragen?